COPD-Symptome: Management im Alltag

Oktober 17, 2024
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

COPD-Symptome lindern: Selbstmanagement im Alltag

COPD kann nicht nur die Atmung, sondern auch den Alltag von Betroffenen einschränken. Atemnot, Husten und schleimiger Auswurf können ständige Begleiter sein. Neben Medikamenten können Betroffene durch gezieltes Selbstmanagement COPD-Symptome lindern. Dazu gehört, mit dem Rauchen aufzuhören, aber auch sich im Alltag mehr zu bewegen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten.

 

Welche COPD-Symptome sind typisch?

COPD ist eine fortschreitende Erkrankung der Lunge und der Atemwege, die die Atmung und das tägliche Leben zunehmend beeinträchtigt. Die Symptome der Erkrankung machen sich schleichend bemerkbar und können anfangs an eine Erkrankung der Bronchien oder einen „Raucherhusten“ erinnern. Durch ihr großes Volumen kann die Lunge die Symptome im Anfangsstadium gut kompensieren, sodass die Lungenerkrankung oft erst später entdeckt wird.

Je weiter die chronisch obstruktive Lungenerkrankung fortschreitet, desto mehr leiden Betroffene auch in Ruhe unter Atemnot. Die alltäglichen Dinge des Lebens werden dann zu einer Belastung. Starker Husten – verbunden mit Lungengeräuschen (Rasseln, Pfeifen) und schleimigem Auswurf – hält oft tagelang an. Es kann auch zu einer plötzlichen Verschlechterung der COPD-Symptome, einer sogenannten Exazerbation, kommen. Sie ist mit vermehrtem Auswurf und plötzlicher Atemnot verbunden. Aufgrund der Erkrankung der Lunge und der Atemwege können Erkältungen oder Grippeerkrankungen schwerer verlaufen als üblich.

Menschen mit COPD geraten schnell in einen Teufelskreis, da sie sich aufgrund der erschwerten Atmung und der Atemnot oft weniger bewegen. Dies kann jedoch zu einem Muskelabbau beitragen, der wiederum die Bewegung einschränkt. Deshalb ist es gerade bei COPD wichtig, die Symptome im Alltag zu kontrollieren und so die Lebensqualität zu verbessern. Disease-Management-Programme (DMP), Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen, können dabei eine wichtige Unterstützung sein. Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse.

 

COPD-Symptome mit gezieltem Management lindern

Die Krankheit lässt sich zwar nicht aufhalten, jedoch können die COPD Symptome durch ein gezieltes Selbstmanagement gelindert werden. Ziel des Programms ist es, die Betroffenen zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren und so ihre Lebensqualität zu verbessern. Wichtig ist vor allem, dass die Betroffenen mit dem Rauchen aufhören. Spezielle Entwöhnungsprogramme – kombiniert mit einer Nikotinersatztherapie – können Ihnen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, was Sie im Rahmen eines Selbstmanagements noch tun können.

Symptome lindern mit ausreichend Bewegung

Ergänzend zur medizinischen Behandlung werden die Betroffenen dazu angehalten,  sich mehr zu bewegen und Bewegung allgemein in Ihren Alltag einzubauen, um dem Muskelabbau vorzubeugen und die Atmung zu unterstützen. Da bei COPD nicht jeder Tag gleich ist, sollten vor allem die guten Tage genutzt werden. Die körperliche Aktivität sollte immer den eigenen Möglichkeiten und dem Schweregrad der Erkrankung angepasst sein – angefangen bei leichten Spaziergängen über Wanderungen bis hin zum gezielten Muskeltraining im Fitnessstudio. Auch das Training in der Gruppe kann eine Möglichkeit sein, die Atmung zu verbessern und die Lungenerkrankung zu verlangsamen. Oft hilft das Training in der Gruppe dabei, langfristig aktiv und fit zu bleiben. Auch Apps können für die nötige Motivation sorgen. 

COPD-Symptome lindern mit Ernährung

Auch kann die Ernährung bei COPD zu einem besseren Wohlbefinden beitragen. Hier geht es vor allem darum, den durch die Lungenerkrankung verursachten Energieverlust auszugleichen. Dies gelingt durch eine ausreichende Zufuhr von Energie in Form von gesunden Fetten, Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten, ergänzt durch ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Haferflocken, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Milchprodukte und Nüsse sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, gefolgt von magerem Fleisch und Fisch. Wichtig ist, den Körper gleichmäßig mit Energie zu versorgen, zum Beispiel durch fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt.

Spezielle Übungen zur Vorbeugung von Atemnot

Atemübungen bei COPD können den Alltag von Betroffenen ebenfalls erleichtern, wie zum Beispiel spezielle Techniken zum Abhusten von Sekret und Schleim. Andere Übungen, wie die Lippenbremse, helfen, sich besser auf die Atmung zu konzentrieren, insbesondere bei Atemnot. Auch können bestimmte Körperhaltungen, wie zum Beispiel der Kutschersitz, die Atmung unterstützen und zu einer Weitung der Atemwege beitragen.

 

Wie können Menschen mit COPD besser damit umgehen?

Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist für viele Menschen mit zahlreichen Einschränkungen verbunden. Daher kann es immer von Vorteil sein, Hilfe im Alltag zu haben – zum Beispiel durch Freunde, Familie, Nachbar*innen oder eine Pflegekraft. Sie können zum Beispiel beim Einkaufen oder im Haushalt helfen, sodass Betroffene Unterstützung bei den alltäglichen Dingen des Lebens erhalten und so selbstständig wie möglich bleiben. Selbsthilfegruppen können ebenfalls eine Option sein. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, bei der bzw. dem Sie in Behandlung sind.

Auch können soziale Kontakte zu einer besseren Lebensqualität beitragen, da Betroffene über ihre Gefühle, Sorgen und Ängste sprechen können und sich in Gesellschaft oft wohler fühlen. Gerade im fortgeschrittenen Stadium ist es wichtig, über die Erkrankung zu sprechen und Wünsche offen zu äußern.

 

COPD-Symptome durch gezieltes Selbstmanagement lindern

Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist ein Krankheitsbild mit Höhen und Tiefen – vor allem im fortgeschrittenen Stadium. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an neben der Einnahme der Medikamente auf ausreichend Bewegung und eine gesunde, energiereiche Ernährung zu achten. Zusätzlich können bestimmte Übungen, wie zum Beispiel die Lippenbremse, die Atmung erleichtern. Betroffene lernen, sich im Alltag Unterstützung zu holen und offen über ihre Erkrankung und ihre Bedürfnisse zu sprechen.

 

Foto: CrioStudio ©️ Adobe Stock