Ernährung bei COPD
COPD kostet viel Energie. Aus diesem Grund sollte Ihre Ernährung aus energiereichen Mahlzeiten bestehen, die Ihrem Körper die benötigten Nährstoffe zur Verfügung stellen. Welche das sind, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Warum ist Ernährung bei COPD so wichtig?
Die Ernährung ist bei COPD von großer Bedeutung, da Ihr Körper aufgrund der Erkrankung viel Energie aufwenden muss. Diese Energie sollten Sie ihrem Körper über die Ernährung wieder zuführen. Verglichen mit einem gesunden Menschen haben Menschen mit COPD durch die erschwerte Atmung einen zehnmal höheren Energiebedarf.
Sobald Patient*innen diesen erhöhten Energiebedarf nicht über die Ernährung decken, bezieht der Körper die benötigte Energie durch einen Abbau der vorhandenen Eiweißreserven. Dies kann Muskelabbau und Gewichtsverlust zur Folge haben. Auch fehlt es dem Körper an Nährstoffen, wodurch wiederum das Risiko für Osteoporose und Infektionen steigen kann.
Wie sollte die Ernährung bei COPD aussehen?
Die gezielte Auswahl von Nährstoffen und Lebensmitteln kann dazu beitragen, Ihre Lunge zu unterstützen und Ihr allgemeines Wohlbefinden zu steigern. Erfahren Sie, wie Sie durch gezielte Anpassungen in Ihrer Ernährung positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit erzielen können.
1. Kohlenhydrate bei COPD besonders wichtig
Aufgrund des hohen Energiebedarfs sollten Kohlenhydrate die Grundlage Ihrer Ernährung bilden. Sie gehören zu den wichtigsten Energielieferanten, die der Körper speichern kann. Vollkornprodukte haben diesbezüglich einen hohen Stellenwert, weil sie überdies viele wertvolle Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe liefern. Grundsätzlich sollten Kohlenhydrate etwa 50 bis 60 Prozent Ihres gesamten Tagesbedarfs ausmachen.
Diese Lebensmittel enthalten viele Kohlenhydrate:
- Vollkornprodukte (Pasta, Brot, Reis)
- Hirse
- Kartoffeln
- Süßkartoffeln
- Haferflocken
- Müslis
2. Eiweiß bei COPD im Fokus
Aufgrund des drohenden Muskelabbaus haben Menschen mit COPD einen höheren Bedarf an Eiweiß. Dieser sollte etwa 15 Prozent der gesamten Energiezufuhr decken und mindestens 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Fügen Sie daher zu jeder Mahlzeit hochwertige pflanzliche und/oder tierische Proteinquellen hinzu, um Ihrem Körper über den Tag verteilt Eiweiß zur Verfügung zu stellen.
Übrigens: Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr an Milchprodukten. Sie sind reich an Kalzium und tragen zur Stärkung Ihrer Knochen bei.
Zu den besten Lebensmitteln mit viel Eiweiß gehören:
- fettarmes Fleisch (Hühnchen, Pute)
- fettarmer Fisch (Kabeljau, Zander, Kabeljau, Seelachs)
- fettarmer Joghurt und Quark
- fettarmer Käse (Hüttenkäse, Harzer Käse)
- Hülsenfrüchte
- Tofu
3. Gesunde Fette bei COPD
Fette sind ein wertvoller Energielieferant und sollten daher ein wichtiger Bestandteil Ihrer Ernährung sein. Bevorzugen Sie jedoch gesunde Fette – allen voran Omega-3-Fettsäuren. Diese können die Herzgesundheit verbessern und zur Vorbeugung von Entzündungen beitragen. Sie sind vor allem in
- Kaltwasserfischen (Hering, Lachs),
- Walnussöl und
- Leinöl
enthalten. Die Fettzufuhr sollte etwa 25 bis 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs ausmachen.
4. Essenzielle Mikronährstoffe bei COPD
Aufgrund Ihrer COPD-Erkrankung verbraucht Ihr Körper mehr Nährstoffe als üblich. Aus diesem Grund spielt die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen und Kalzium eine ebenso große Rolle. Sie stecken vor allem in Gemüse und Obst. Hier gilt: Frische Produkte sollten immer den Vorzug bekommen – am besten aus biologischem, regionalem Anbau.
Tipp: Vermeiden oder schränken Sie Produkte ein, die zu einer vermehrten Gasbildung beitragen. Die vermehrte Luft drückt auf das Zwerchfell und kann dadurch die Atmung einschränken. Hierzu gehören beispielsweise Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte, Sauerkraut, Kuhmilch und Kohl.
Weitere Ernährungstipps bei COPD
Nachfolgend zeigen wir Ihnen, worauf Sie bei der COPD-Ernährung noch achten sollten.
- Passen Sie Ihren Energiebedarf an, um genügend Nährstoffe über die Ernährung aufzunehmen. Eine Ernährungsberatung kann diesbezüglich hilfreich sein, um Unter- oder Übergewicht vorzubeugen. Auch können Sie gezielt Lebensmittel auswählen und kombinieren, die bei COPD von Vorteil sind. Durch eine Ernährungsberatung erhalten Sie viele Tipps für die Zubereitung Ihrer Mahlzeiten.
- Essen Sie fünf bis sechs Mahlzeiten täglich und lassen Sie keine ausfallen. Bei Untergewicht können Sie hochkalorische Flüssigmahlzeiten in Ihre Ernährung integrieren. Haben Sie unterwegs immer einen energiereichen Snack dabei, beispielsweise Nüsse oder Trockenobst.
- Setzen Sie Fette als Energielieferant in jeder Mahlzeit ein. Verzichten Sie jedoch auf verarbeitete und fettreiche Produkte wie zum Beispiel gepökelte Wurstwaren, Fast Food und Fertigprodukte.
- Trinken Sie ausreichend, um besser abhusten zu können und den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Am besten eignen sich stilles Wasser, Apfelsaftschorlen und Kräutertees. Zuckerhaltige Getränke und Alkohol sollten Sie meiden. Trinken Sie über den Tag verteilt und möglichst nicht vor dem Essen, da Sie sonst schneller satt sind.
- Gehen Sie regelmäßig zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um Ihren Body-Mass-Index und Ihr Gewicht zu überprüfen und den aktuellen Energiebedarf anzupassen.
- Essen Sie wenig Salz. Es trägt zur Bindung von Flüssigkeit im Körper bei und kann dadurch Ihre Atmung erschweren.
- Bewegen Sie sich regelmäßig – am besten an der frischen Luft, um besser abhusten und durchatmen zu können. Dabei ist jede Art von Bewegung wertvoll, um den Körper zu stärken und einem Muskelschwund sowie Osteoporose vorzubeugen.
Fazit: Die richtige Ernährung ist bei COPD elementar
Die Ernährung spielt bei COPD eine wichtige Rolle. Sie sorgt dafür, dass Patient*innen genügend Energie und Nährstoffe aufnehmen und den hohen Energiebedarf aufgrund der Erkrankung decken können. Proteine, Fette und Kohlenhydrate sind diesbezüglich besonders wichtig, daneben sollten Sie auf eine ausreichende Vitamin- und Flüssigkeitszufuhr achten.
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