Atemübungen: So finden Sie die nötige Motivation

November 10, 2023
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Wie findet man Motivation für Atemübungen?

Für Atemübungen die nötige Motivation zu finden, ist nicht immer leicht – aber es lohnt sich. Wir helfen Ihnen dabei, sich zu motivieren, und zeigen Ihnen, von welchen Vorteilen Sie bei regelmäßiger Durchführung profitieren können.

 

Was ist Motivation?

Als Motivation wird der innere Antrieb bezeichnet. Sie hilft Ihnen dabei, eine bestimmte Aufgabe so lange zu verfolgen, bis sie zu einem gewünschten Ergebnis führt. Sicher kennen Sie das Gefühl von starker Motivation, wenn Sie sich für eine Sache begeistern. Je stärker Sie sich für etwas interessieren, desto motivierter sind Sie in der Regel und desto leichter fällt es Ihnen.

Es wird zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation entschieden. Tun Sie etwas, weil Sie einen inneren Ansporn verspüren, wird von intrinsischer Motivation gesprochen. So können die möglichen positiven Auswirkungen der Atemübungen auf Ihre Lunge motivierend sein. Motivation kann allerdings auch durch äußere Faktoren entstehen: Wünschen Sie sich eine bestimmte Reaktion von Außenstehenden, wie beispielsweise Lob oder Anerkennung, handelt es sich um extrinsische Motivationsfaktoren.

 

So können Sie sich zu Atemübungen motivieren

Für COPD-Patient*innen ist es oft nicht leicht, die nötige Motivation zur Durchführung von Atemübungen zu finden. Der Umgang mit der Erkrankung kann schwer sein und Zeit erfordern. Um Ihre Motivation zu steigern, sollten Sie sich täglich vor Augen führen, welche Vorteile die Übungen für Ihre Lunge und Atmung haben können. Wenn Sie sich für Ihre Motivation belohnen und jeden Fortschritt gebührend feiern, wird es Ihnen in Zukunft immer leichter fallen.

Nachfolgend zeigen wir Ihnen Gründe auf, die Sie als Motivation für Atemübungen betrachten können:

  • Langfristig können Sie Ihre Lungenkapazität steigern und Ihre Bronchialmuskulatur unterstützen. Dadurch fällt Ihnen das Atmen leichter: Sie bekommen besser Luft und Sie können tiefere Atemzüge nehmen.
  • Regelmäßige Atemübungen können das Fortschreiten Ihrer Erkrankung verlangsamen und Ihre Lebensqualität verbessern.
  • Sie bekommen ein besseres Gefühl für Ihren Körper und lernen, ihm zu vertrauen.
  • Sie bauen Stress ab und sind ruhiger und gelassener.
  • Mit Atemübungen tragen Sie zu einer verbesserten mentalen und körperlichen Leistungsfähigkeit und einer erhöhten Vitalität bei.
  • Bei regelmäßiger Durchführung können Sie aktiver am Leben teilnehmen, Hobbys nachgehen und sich öfter mit Freund*innen oder der Familie treffen.
  • Wenn Sie besser atmen können und im Alltag auf weniger Hilfe angewiesen sind, gewinnen Sie an Unabhängigkeit und Flexibilität.
  • Oftmals lässt sich bei einer verbesserten Atmung die erforderliche Medikamentendosis verringern. So minimieren Sie auch die damit einhergehenden körperlichen und psychischen Nebenwirkungen.

 

Tipps: So bleiben Sie motiviert

Wichtig ist vor allem, dass Sie die Übungen möglichst oft in Ihren Alltag integrieren und sie somit zur Routine werden. Sie können sich zum Beispiel einen Zettel an den Kühlschrank oder die Wohnzimmertür kleben, damit die Atemübungen im Gedächtnis bleiben. Oder Sie nutzen eine geeignete App, die Sie an die Übungen erinnert. Es kann auch helfen, feste Termine einzuplanen oder sich mit Freund*innen, der Familie oder anderen Patient*innen für gemeinsame Übungen zu verabreden.

Sammeln Sie täglich Gründe, weshalb Atemübungen gut für Ihren Körper sind. Halten Sie diese in Ihrem Zieltagebuch fest und lesen Sie sie am Morgen durch. Hier können Sie auch bereits erreichte Ziele sowie körperliche und mentale Veränderungen eintragen, um die Motivation dauerhaft beizubehalten.

 

Beispiele für tägliche Atemübungen

Es gibt eine Vielzahl von Atemübungen und Körperhaltungen, die Ihre Atmung erleichtern können. Im Folgenden lernen Sie drei einfache Übungen kennen, die Sie im Alltag anwenden können:

1. Lippenbremse

Die „dosierte Lippenbremse“ sollten Sie täglich, vor allem in Belastungssituationen, anwenden. Die Übung hilft Ihnen dabei, verbrauchte Luft aus Ihren Lungen zu pressen. Nehmen Sie hierzu eine entspannte Körperhaltung im Stehen oder Sitzen ein. Atmen Sie tief durch die Nase ein und halten Sie die Luft kurz an. Pressen Sie die Lippen leicht aufeinander, bevor Sie durch einen kleinen Spalt langsam ausatmen.

Führen Sie die Atemübung am besten mehrmals täglich für mehrere Atemzüge aus, um die bestmöglichen Effekte zu erzielen.

2. Kontaktatmung

Diese Atemübung fördert die Bauchatmung und hilft Ihnen, ein besseres Gefühl für Ihre Atmung zu bekommen. Setzen Sie sich hierfür aufrecht hin. Legen Sie Ihre Hände auf den Bauch und schließen Sie die Augen. Spüren Sie, wie sich Ihr Bauch hebt und senkt, wenn Sie langsam ein- und ausatmen.

3. Kutschersitz

Der Kutschersitz ermöglicht es Ihnen, tiefe Atemzüge zu nehmen. Setzen Sie sich mit nach vorne gebeugtem Oberkörper auf einen Stuhl und spreizen Sie Ihre Beine ein wenig. Stützen Sie Ihre Unterarme auf den Knien ab und lassen Sie Ihre Hände über die Knie hängen. Atmen Sie nun ruhig und entspannt ein und aus.

 

Atemübungen können Ihre Atmung erheblich verbessern

Wenn Sie Ihre Atmung verbessern, werden Sie nicht nur unabhängiger und selbstständiger, sondern profitieren auch von einer gesteigerten Lebensqualität. Fehlt Ihnen Motivation für Atemübungen, sollten Sie sich die körperlichen und mentalen Vorteile täglich vor Augen führen. Auch Belohnungen und ein Tagebuch können eine wertvolle Hilfe sein, sich zu motivieren. Sobald Sie spüren, welche positiven Auswirkungen die Atemtechniken haben, wird es Ihnen leichter fallen, diese dauerhaft in Ihren Alltag einzubinden.

 

Foto: fizkes ©️ Adobe Stock