4 Tipps für mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Wenn Sie aufgrund Ihrer COPD-Erkrankung auf eine Beatmungs- oder Sauerstofftherapie angewiesen sind, hat das Auswirkungen auf Ihren Alltag. Erfahren Sie, wie Sie trotz Ihrer Diagnose am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und warum das für Ihre Gesundheit von Vorteil ist.
Warum ist gesellschaftliche Teilhabe wichtig bei COPD?
Gesellschaftliche Teilhabe ist für COPD-Patient*innen eine Herausforderung und Notwendigkeit zugleich. Ein aktiver Lebensstil kann Ihnen zu mehr Lebensqualität verhelfen. Besonders bei eingeschränkter Mobilität und Heimbeatmung scheinen die Optionen zur Freizeitgestaltung auf den ersten Blick allerdings begrenzt. Auf den zweiten Blick ergeben sich jedoch vielfältige Möglichkeiten, mit welchen Sie einem Abbau Ihrer Fähigkeiten langfristig vorbeugen können – sowohl körperlich als auch mental. So verhindern Sie den Teufelskreis aus Isolation und Verschlechterung Ihrer Symptome.
Wie können Sie mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen?
Auch mit Ihrer Erkrankung und Ihrer Beatmungs- oder Sauerstofftherapie können Sie Ihre Freizeit abwechslungsreich gestalten. Wir haben vier Tipps für Sie zusammengestellt, die es Ihnen leichter machen, mit Beatmungsgerät mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
1. Soziale Kontakte pflegen
Der Austausch mit anderen Menschen kann Ihnen neue Kraft und Motivation verleihen. Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte und verabreden Sie sich mit Familienmitgliedern, Freund*innen oder Nachbar*innen. Ist eine persönliche Verabredung aus zeitlichen Gründen oder aufgrund Ihrer Beschwerden nicht möglich, können Sie miteinander telefonieren oder Videoanrufe tätigen.
Auch gemeinsames Rätseln wie bei Montagsmaler, einen Filme- oder Spieleabend mit unterhaltsamen Gesellschaftsspielen können Sie sowohl offline als auch online umsetzen. Websites wie Teleparty oder Apps von beliebten Spieleklassikern wie Monopoly bringen Filme und Spielspaß direkt zu Ihnen und Ihren Freund*innen nachhause. So lässt sich der gemeinsame Austausch dennoch realisieren, ohne dass Sie in Stress verfallen oder sich überanstrengen.
2. Mit anderen Betroffenen austauschen
Niemand versteht die Einschränkungen durch COPD oder den Ablauf Ihrer Beatmungs- oder Sauerstofftherapie so gut, wie andere Patient*innen. Nehmen Sie an Selbsthilfegruppen oder Lungensportgruppen teil, um Tipps zu Ihrer Sauerstoff- oder Beatmungstherapie und über Ihren Krankheitsverlauf auszutauschen. So können Sie nicht nur Ihre Lunge und Ihre Atemmuskulatur stärken, sondern auch neue Kontakte knüpfen, voneinander lernen und zu Expert*innen für die eigene Erkrankung werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin nach Empfehlungen für eine geeignete Gruppe.
3. Im Alltag aktiv bleiben
Bringen Sie Routine in Ihren Alltag und erlernen Sie neue Bewegungsabläufe, die Sie auch mit ihrem Sauerstoff- oder Beatmungsgerät ausführen können. So verhindern Sie, dass Ihre Ausdauer und Leistungsfähigkeit abnehmen. Ihre Beschwerden können sich dadurch lindern. So kann das gemeinsame Einräumen der Spülmaschine oder Wäschefalten zum regelmäßigen Workout werden.
Nach Möglichkeit sollten Sie außerdem versuchen, einige Minuten am Tag an die frische Luft zu gehen. Dadurch stärken Sie Ihre Lunge und Ihr Immunsystem und es stehen Ihnen auch zukünftig mehr Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung offen.
4. Zeit für sich selbst nehmen
Nur, wenn Sie sich regelmäßig Zeit für sich nehmen, haben Sie ausreichend Kraft für andere Aktivitäten. Autogenes Training oder Meditation sind perfekt geeignet, um leere Batterien wieder aufzufüllen und können darüber hinaus Ihre mentale sowie körperliche Gesundheit stärken. Wenn Sie möchten, können Sie auch andere Menschen fragen, ob diese die Übungen mit Ihnen ausführen möchten. So tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes und pflegen nebenbei Ihre sozialen Kontakte.
Weitere Tipps für mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Neben den bereits genannten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, empfehlen wir Ihnen zudem folgende Tipps zu beachten:
- Stimmen Sie Ihre Aktivitäten auf Ihre Beschwerden und Ihre Beatmungs- oder Sauerstofftherapie ab. Nehmen Sie sich genügend Ruhepausen und überanstrengen Sie sich nicht. Fühlen Sie sich nicht schlecht, wenn Sie Termine verschieben müssen, sondern hören Sie auf Ihren Körper.
- Die Interaktion mit anderen Menschen trägt zum gegenseitigen Verständnis bei und motiviert. Gesellschaftlicher Rückzug befördert hingegen den Teufelskreis aus Isolation und Verschlechterung der Beschwerden.
- Im Internet existieren innovative Plattformen zum gemeinsamen Schauen von Filmen oder zum Spielen von Gesellschaftsspielen. Auf diesen können Sie sich nicht nur mit der Familie oder Freund*innen verabreden, sondern auch neue Kontakte knüpfen und Gleichgesinnte finden.
Verbessern Sie Ihre Lebensqualität durch eine abwechslungsreiche Alltagsgestaltung
Abhängig vom Grad der Mobilität und Ihrer Belastbarkeit stehen Ihnen verschiedene Ideen zur Verfügung, um Ihren Alltag aktiv zu gestalten. Von der Pflege sozialer Kontakte, über gemeinsam ausgeübte Hobbys bis hin zu Lungensport und Meditation: Gestalten Sie Ihren Alltag abwechslungsreich, um von mehr Lebensqualität zu profitieren.
Regelmäßige Aktivität beugt dabei nicht nur Einsamkeit vor, sondern bereichert Ihr Leben um wertvolle Kontakte, ehrlichen Austausch und hilfreiche Erfahrungen. Zudem beugen Sie einer Verschlechterung Ihrer Beschwerden vor und können von mehr seelischer Ausgeglichenheit profitieren.
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