Ehrenamtliche Tätigkeit als sinnvolle Freizeitaktivität bei COPD
Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Das heißt, sie leisten eine unentgeltliche Freiwilligenarbeit, zum Beispiel in einer Organisation oder einem Verein. Ehrenamtliche Tätigkeiten dienen dem Gemeinwohl und können nebenberuflich, im Ruhestand oder auch im Falle einer chronischen Erkrankung, wie zum Beispiel COPD, ausgeübt werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit engagieren können.
Warum eine ehrenamtliche Tätigkeit in Erwägung ziehen?
Es gibt viele Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren. Gerade für Menschen mit COPD kann eine ehrenamtliche Tätigkeit eine gute Möglichkeit sein, sich in einer gemeinnützigen Organisation zu engagieren und anderen Menschen zu helfen. Im Krankheitsfall fühlen sich Betroffene oft hilflos und ausgegrenzt. Durch eine ehrenamtliche Tätigkeit kommen sie dagegen in Kontakt mit anderen Menschen, was wiederum zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls und einer Verbesserung des psychischen und physischen Wohlbefindens beitragen kann. Die Betroffenen haben eine Aufgabe, auf die sie sich konzentrieren können und Sie können anderen Menschen helfen.
Ehrenamtliches Engagement gibt dem Leben einen Sinn. Gerade bei COPD kann freiwilliges Engagement dazu beitragen, dass sich Betroffene gebraucht fühlen. Gemeinnützige Vereine und Organisationen, die sich mit der Erkrankung beschäftigen und Betroffenen und Angehörigen Hilfe anbieten, können eine Möglichkeit sein, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Wo gibt es Angebote für ehrenamtliche Tätigkeiten?
Interessierte können sich in vielen Bereichen über ehrenamtliche Tätigkeiten informieren. Hierzu gehören vor allem gemeinnützige
- Vereine,
- Organisationen und
- Projekte,
die Menschen mit sozialem Engagement suchen. Eine erste Anlaufstelle kann die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt sein. Das Angebot an ehrenamtlichen Tätigkeiten ist breit gefächert – von der Jugend- und Kinderhilfe über die Arbeit für Non-Profit-Organisationen bis hin zum Tier- und Umweltschutz.
Diese ehrenamtlichen Tätigkeiten können Menschen mit COPD ausüben
Gerade bei COPD kann es aufgrund der eingeschränkten Atmung hilfreich sein, leichtere ehrenamtliche Tätigkeiten auszuüben, die an den aktuellen Gesundheitszustand angepasst sind, wie zum Beispiel eine beratende Tätigkeit. Bei eingeschränkter Mobilität kann ein digitales Ehrenamt eine gute Alternative sein: Hier wird die ehrenamtliche Tätigkeit teilweise oder ganz am Computer zu Hause erledigt.
Hierzu gehören zum Beispiel:
- Verwaltungsaufgaben,
- Online-Beratung,
- Mentoring,
- Nachhilfe,
- Recherchearbeiten und
- Öffentlichkeitsarbeit.
Diese ehrenamtlichen Tätigkeiten können bei entsprechender Mobilität natürlich auch vor Ort ausgeübt werden. Freiwilliges Engagement sollte jedoch immer an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden, um die eigene Gesundheit nicht zu vernachlässigen.
→ Mehr Tipps für ein aktives Leben mit COPD finden Sie hier.
So kann eine ehrenamtliche Tätigkeit aussehen
Vor Ort können Sie sich in lokalen Einrichtungen wie Suppenküchen und Obdachlosenunterkünften engagieren, um unmittelbare Hilfe zu leisten. Städtische Umweltschutzprojekte suchen häufig nach Freiwilligen für Aktionen wie die Säuberung von Parks oder das Pflanzen von Bäumen. Wenn Sie lieber von zu Hause aus tätig sein möchten, bieten sich Online-Nachhilfe oder der Sprachunterricht für Schülerinnen und Schüler sowie Erwachsene an. Nutzen Sie Ihre Motivation, um Non-Profit-Organisationen wie Tafeln beim Verkauf von Lebensmitteln zu unterstützen. Auch das Verfassen von Briefen oder das Anfertigen von Handarbeiten für Menschen in Krankenhäusern kann eine wertvolle und erfüllende Aktivität sein. Egal, ob Sie sich vor Ort oder von zu Hause aus engagieren, Sie werden feststellen, dass ehrenamtliche Arbeit eine bereichernde Erfahrung ist, die es Ihnen ermöglicht, einen positiven Einfluss in die Gemeinschaft und darüber hinaus zu nehmen.
Wird die ehrenamtliche Tätigkeit vergütet?
Ehrenamtliche Tätigkeiten sind freiwillige Arbeiten, die grundsätzlich nicht vergütet werden. Wer sich gemeinnützig engagiert, kann jedoch eine Aufwandsentschädigung erhalten. Diese ist bis zu einer Höhe von 840 Euro pro Jahr steuerfrei. Für Menschen, die im pädagogischen Bereich, beispielsweise als Referent:in oder Ausbilder:in, tätig sind, kann eine sogenannte Übungsleiterpauschale in Höhe von bis zu 3.000 Euro pro Jahr gewährt werden. Sie wird vor allem an Personen gezahlt, die sich nebenberuflich ehrenamtlich engagieren.
Ehrenamtliche Tätigkeit ideal für Menschen mit COPD
Menschen mit COPD haben oft das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, da die Krankheit das Leben stark einschränkt. Umso wichtiger kann es sein, trotz der Erkrankung eine sinnvolle Aufgabe zu haben und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Gerade bei COPD sollte das Ehrenamt nicht zu anspruchsvoll und zeitlich flexibel sein, wie zum Beispiel ein digitales Ehrenamt. Ob Online-Beratung oder Coaching: Die Auswahl an ehrenamtlichen Tätigkeiten ist groß und in jedem Fall ein Gewinn – sowohl für die helfende Person als auch für die Gesellschaft.
Foto: Debi Kurnia Putra ©️ Adobe Stock