Geistige Gesundheit bei COPD: Die Bedeutung sozialer Kontakte
Menschen mit COPD haben nicht nur körperliche Beeinträchtigungen, die Erkrankung birgt auch das Risiko von psychischen Belastungen. Soziale Kontakte können dabei die seelische und geistige Gesundheit stärken, wodurch das allgemeine Wohlbefinden von Menschen mit COPD verbessert werden kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie alte Kontakte pflegen und neue knüpfen können.
Darum sind soziale Beziehungen wichtig für die geistige Gesundheit
Menschen mit COPD können nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und emotional unter ihrer Erkrankung leiden. Je nach Schweregrad kann der Alltag stark eingeschränkt sein – vor allem, wenn sich die Erkrankung durch plötzlich auftretende Exazerbationen verschlechtert. Dies kann für Betroffene eine echte Belastung sein und trägt nicht selten zu Ängsten und Depressionen bei. Wer in dieser Situation alleine mit sich und seinen Gedanken ist, kann sich nur schwer motivieren, weshalb sich die Erkrankung zunehmend verschlechtern kann.
Soziale Beziehungen spielen nicht nur bei COPD, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen eine wichtige Rolle. Sie können für Betroffene eine wichtige Stütze sein, die in Krisenzeiten Kraft geben, Verständnis zeigen und Hilfe anbieten. Allein das Gespräch mit einer vertrauten Person kann enorm befreiend sein und so dazu beitragen, Sorgen zu lindern. Ob Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskolleg:innen oder Ärzt:innen – in Gesellschaft lässt sich die Krankheit oft leichter bewältigen, weil Betroffene über aktuelle Sorgen und Zukunftsängste sprechen können.
Warum die geistige Gesundheit bei COPD stärken?
Gerade bei chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel COPD, kann der Leidensdruck hoch sein, sodass die Psyche unter den körperlichen Beschwerden leiden kann. Körper und Psyche sind jedoch eng miteinander verbunden, sodass sich psychische Probleme wiederum auf die Erkrankung auswirken können. Wenn sich die seelischen Beschwerden verschlimmern, kann es also automatisch zu einer Verschlechterung der Erkrankung kommen. Die Symptome können zum Beispiel stärker werden oder länger anhalten. Hinzu kommt, dass Betroffene nachts schlecht schlafen können, was wiederum das Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
Aus diesem Grund ist es gerade bei chronischen Erkrankungen wichtig, vorhandene Störungen so früh wie möglich zu behandeln, um mögliche Depressionen zu vermeiden und die psychische Gesundheit zu stärken. Das kann sich dann positiv auf den Krankheitsverlauf und das Wohlbefinden auswirken. Ist die seelische und geistige Gesundheit gestärkt, fällt es Betroffenen leichter, die Belastungen des Alltags zu bewältigen und Fähigkeiten auszuschöpfen.
So können Sie soziale Beziehungen aufrechterhalten
Zunächst ist wichtig, dass Sie sich beim Verdacht von seelischen und geistigen Gesundheitsproblemen, wie zum Beispiel Ängsten oder Depressionen, an einen Arzt oder eine Ärztin wenden, um einer Verschlimmerung der Erkrankung vorzubeugen. Er kann Psychotherapeut:innen hinzuziehen, um gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie oder Psychotherapie einzuleiten. Ergänzend können weitere Therapien hilfreich sein, wie zum Beispiel
- Atemtechniken,
- Entspannungstechniken,
- Stressreduktion,
- Bewegung oder
- die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.
Wichtig ist auch, bestehende soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten und neue Kontakte zu knüpfen. Sprechen Sie offen über Ihre Probleme, um zum Beispiel das Leben mit der Krankheit innerhalb der Familie zu verbessern. Nutzen Sie schöne Tage, um gemeinsam etwas zu unternehmen, zum Beispiel einen Ausflug ins Grüne. Treiben Sie Sport, machen sie einen gemeinsamen Spaziergang oder essen sie zusammen. Wenn Ihre Mobilität eingeschränkt ist, können Sie gemeinsam kochen oder einen Spieleabend veranstalten. Das geht natürlich auch mit Freunden und Bekannten, die im Alltag eine wichtige psychische Stütze sein können.
Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, um die eigenen Probleme mit Gleichgesinnten zu teilen. Diese haben aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen oft ein viel besseres Verständnis und können hilfreiche Ratschläge geben. Auch hier können Sie neue Kontakte knüpfen. Zudem können Sie sich auch über soziale Medien mit Gleichgesinnten austauschen und neue Kontakte knüpfen.
Gerade für Menschen mit eingeschränkter Mobilität kann das Internet ein gutes Kommunikationsmittel sein. So können Sie zum Beispiel die schönsten Ausstellungen der Welt als virtuelle Ausstellungen einfach von zu Hause besuchen.
Soziale Kontakte sind wichtig für die seelische und geistige Gesundheit
Soziale Kontakte können für Menschen mit COPD sehr wichtig sein, um am Leben teilzunehmen und dadurch das psychische Wohlbefinden zu steigern. Die Möglichkeit, sich mit Freund:innen, der Familie oder anderen Betroffenen auszutauschen und über Ängste und Probleme zu sprechen, trägt zur Prävention und Linderung von depressiven Verstimmungen bei. Bei eingeschränkter Mobilität kann auch das Internet ein wichtiges Instrument sein, um sich mit Freund:innen und anderen Betroffenen auszutauschen und trotz Erkrankung am Leben teilzunehmen.
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