Mutiger sein im Alltag: 4 Tipps
Vielen COPD-Patient*innen fällt es schwer, mit Ihrer Erkrankung umzugehen und diese zu akzeptieren. Schränken Ihre negativen Gedanken und Gefühle Sie im Alltag ein? Dann sollten Sie etwas dagegen unternehmen. Wir zeigen Ihnen Wege, um mutiger zu sein und mit Ihrer Erkrankung selbstbestimmt zu leben.
Was bedeutet es, mutig zu sein?
Insbesondere zu Beginn der Therapie haben COPD-Patient*innen oftmals mit Depressionen, Angst, Scham und Schuldgefühle zu kämpfen. Wenn bei Ihnen Trauer oder Frustration auftreten und Sie müde, erschöpft und unzufrieden mit sich und Ihrem Leben sind, kann ein bewusster Umgang mit diesen Gefühlen dabei helfen, neuen Mut zu fassen. Vielleicht klappt es nicht sofort, aber mit etwas Übung und Zeit werden Sie zu einem mutigeren Menschen.
4 Tipps, um mutiger zu sein
Es ist normal, sich manchmal unsicher und ängstlich zu fühlen. Wenn Ihre Ängste und negativen Gefühle Sie allerdings im Alltag davon abhalten, bestimmte Dinge zu tun oder sich negativ auf Ihr psychisches und physisches Wohlbefinden auswirken, sollten Sie diese überwinden. Wir haben für Sie vier Tipps zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können, mutiger zu sein:
1. Mut im Umgang mit Angst beweisen
Wenn Sie unter Beschwerden wie einem erhöhten Herzschlag, Muskelschmerzen oder exzessivem Schwitzen leiden, kann das ein Anzeichen von Angst sein. Auch Schlafprobleme, ständiger Harndrang sowie Unkonzentriertheit können darauf hindeuten, dass Sie Angst verspüren. Um dem entgegenzuwirken, können Sie Ihren Tag im Voraus planen und alle bevorstehenden Situationen im Kopf durchgehen. So können Sie bereits am Morgen wichtige Entscheidungen treffen und wissen, worauf Sie sich einstellen sollten.
Ein Tagebuch hilft Ihnen zu erkennen, welche Situationen ein Angstgefühl auslösen. So können Sie diesen in Zukunft bewusst mutiger entgegentreten. Nur wenn Sie Ihre Ängste verstehen und anerkennen, können Sie etwas dagegen unternehmen. Denn dadurch wird Ihnen bewusst, was Sie zurückhält und Sie können gezielt Schritte unternehmen, um die Angst zu überwinden.
Auch Entspannungsübungen und regelmäßiges Meditieren kann Sie von Ihren negativen Gedanken befreien und Ihren Umgang mit der Erkrankung positiv beeinflussen. Denken Sie daran, dass Sie gut genug sind, wie Sie sind. Dadurch wächst Ihr Selbstbewusstsein und damit Ihr Mut, Herausforderungen anzunehmen, vor denen Sie momentan noch Angst haben.
2. Mut im Umgang mit depressiven Verstimmungen beweisen
Die Symptome einer depressiven Verstimmung äußern sich auf verschiedene Weise und sind oftmals nicht direkt als solche zu erkennen. Kopf- und Muskelschmerzen, verstärkte Müdigkeit und Schlafprobleme können erste Anhaltspunkte dafür sein. Es kann viel Mut erfordern, zu sich selbst und seiner Erkrankung (COPD) zu stehen.
Bleiben Sie nicht alleine mit Ihren Gedanken und reden Sie mit Freund*innen oder Ihrer Familie über Ihre Sorgen und Ängste. Fokussieren Sie sich auf die Dinge, die Sie mit Ihrer Erkrankung leisten können und setzen Sie sich realistische Ziele. Hierbei hilft Ihnen unser Zieltagebuch. Vergessen Sie nicht, sich zu belohnen, wenn Sie ein Ziel erreichen. Das bestärkt Sie darin, neue Herausforderungen in Angriff zu nehmen und beim nächsten Mal noch mutiger zu sein.
Auch Bewegung, wie Yoga oder Spazierengehen, kann dabei helfen, Ihre Gedankenspirale zu unterbrechen. Schreiben Sie außerdem Ihre Gedanken auf und erinnern Sie sich sowohl an die negativen Momente als auch an die schönen Erlebnisse des Tages.
3. Mut im Umgang mit Scham beweisen
Der richtige Umgang mit Schamgefühlen ist wichtig, um im Alltag mutiger und selbstbewusster zu sein. Vor allem, wenn Sie Kritik von anderen Menschen erfahren, ist es wichtig, dass Sie diese überwinden und sich nicht entmutigen lassen. Stehen Sie für sich ein und führen Sie sich vor Augen, welche Situationen Sie bereits gemeistert haben und wozu Sie fähig sind. Akzeptieren Sie Ihre Stärken und Schwächen und seien Sie stolz darauf, dass Sie stets Ihr Bestes geben. Dadurch beweisen Sie Mut und lassen sich von Ihrer Scham weniger zurückhalten.
Nehmen Sie sich auch Zeit für Aktivitäten, die Ihnen ein gutes Gefühl geben, wie zum Beispiel Meditation oder ein Treffen mit geliebten Menschen. Positive Bestärkung kann Ihnen helfen, Ihr Selbstwertgefühl zu verbessern und mehr in Ihre Fähigkeiten zu vertrauen. Fragen Sie sich, wie Sie in einer solchen Situation einen Freund oder eine Freundin bestärken würden und üben Sie ein gutes Selbstwertgefühl.
4. Mut im Umgang mit Schuldgefühlen beweisen
Die COPD-Diagnose führt oftmals dazu, dass sich Patient*innen die Schuld dafür geben, erkrankt zu sein. Hinzu kommt bei vielen die Angst, auf Hilfe angewiesen zu sein und in der Schuld von anderen zu stehen. Vergessen Sie dabei nicht, dass Sie es sich nicht ausgesucht haben, krank zu sein. Sie können die Zukunft nicht ändern, aber Sie können das Beste aus Ihrer jetzigen Situation machen. Halten Sie sich diesen Satz vor Augen, wenn Sie von Schuldgefühlen geplagt werden. Das kann Sie dazu ermutigen, Hilfe anzunehmen und sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.
Zusätzlich können Sie einer Verschlechterung Ihrer Erkrankung entgegenwirken, indem Sie mit dem Rauchen aufhören. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen, suchen Sie den Rat Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin und holen Sie sich Unterstützung von Ihren Bezugspersonen.
Weitere Tipps zum mutiger sein im Alltag
Es gibt viele Dinge, die Ihnen dabei helfen können, in Ihrem täglichen Leben neuen Mut zu fassen. Diese Tipps helfen:
- Haben Sie Geduld mit sich selbst und setzen Sie sich erreichbare Ziele.
- Halten Sie soziale Kontakte aufrecht und holen Sie sich Unterstützung.
- Richten Sie Ihr Zuhause so ein, dass Sie sich wohlfühlen und Sie in Ihrem Therapie-Alltag nicht eingeschränkt werden.
- Sprechen Sie bei Fragen und Problemen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
- Nehmen Sie psychologische Hilfe in Anspruch, falls Sie diese benötigen.
Mutiger sein dank gesteigertem Selbstvertrauen
Seien Sie ehrlich zu sich selbst und erkennen Sie Ihre Ängste an, aber lassen Sie sie nicht davon abhalten, Ihren Alltag selbstbestimmt zu leben. Setzen Sie sich nicht unter Druck und seien Sie nicht zu streng mit sich, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie keine schnellen Fortschritte erzielen – nehmen Sie sich stattdessen die Zeit, die Sie brauchen. Am Wichtigsten ist es, dass Sie nicht aufhören, sondern jeden kleinen Schritt als Ansporn sehen, noch mehr Mut zu beweisen und Ihre Komfortzone erneut zu verlassen.
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