Nachbarn kennenlernen: So gelingt’s

März 06, 2024
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

Nachbarinnen & Nachbarn kennenlernen: So können Sie im Haus Freundschaften schließen

COPD kann den Alltag und den Kontakt zu anderen Menschen stark einschränken. Die eigenen Nachbarinnen und Nachbarn kennenzulernen, hat gleich mehrere Vorteile: Der Kontakt kann sich positiv auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken und sie wohnen mit Ihnen im gleichen Haus. Erfahren Sie hier, wie Sie ganz einfach in Ihrer Nachbarschaft neue Kontakte schließen können. 

Warum sind soziale Kontakte so wichtig?

Menschen sind soziale Wesen, die gerne in Gesellschaft leben. Menschen mit COPD neigen jedoch dazu, sich zunehmend zu isolieren. Dabei können soziale Kontakte zu mehr Wohlbefinden beitragen und die psychische und physische Gesundheit verbessern. Soziale Kontakte, zu Nachbarinnen und Nachbarn, zu Freundinnen und Freunden sowie zu Familienmitgliedern können dabei ebenso wichtig sein wie Bewegung und eine gesunde Ernährung.

Beachten Sie:  

Wer sich zunehmend von der Außenwelt isoliert, kann seiner Gesundheit schaden, selbst wenn eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung in den Alltag integriert sind. Im Klartext heißt das: Fehlende Kontakte können die Symptome verschlimmern. Deshalb kann es gerade bei COPD wichtig sein, soziale Kontakte zu pflegen und neue Freundschaften – auch in der Nachbarschaft – zu knüpfen.

 

Wieso das Kennenlernen von neuen Menschen manchmal schwer fällt

Für Menschen mit COPD kann das Kennenlernen von neuen Menschen zur Hürde werden. Viele ziehen sich zurück – oft aus Angst vor Ablehnung. Nicht nur das Atmen fällt den Betroffenen schwer – die Krankheit schränkt zunehmend auch das Sprechen und die Mobilität ein. Hinzu kommt das Gefühl, plötzlich hilfsbedürftig zu sein und andere um Hilfe bitten zu müssen.

Die zunehmende Vereinsamung hat Folgen: Betroffene verlassen seltener das Haus, was zulasten von Kommunikation und Mobilität geht. Eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit kann wiederum zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes beitragen. So gehen Expertinnen und Experten davon aus, dass eine zunehmende Vereinsamung das Risiko für Infektionskrankheiten erhöhen und zu einer Verkürzung der Lebenserwartung beitragen kann.

 

Beginnen Sie im Treppenhaus: So können Sie Ihre Nachbarinnen und Nachbarn kennenlernen

Mit diesen einfachen Tipps werden Ihre Nachbarinnen und Nachbarn ganz einfach zu neuen Bekanntschaften. 

1. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn

Es kostet Überwindung, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Oft kreuzen sich die Wege nur selten, sodass ein Gespräch gar nicht erst zustande kommt. Hier heißt es: Ergreifen Sie die Initiative! Trauen Sie sich, Ihre Nachbarinnen und Nachbarn anzusprechen! Sie sind gerade eingezogen? Dann stellen Sie sich doch einfach vor und laden Sie Ihre Nachbarn auf einen Kaffee ein. Sie können auch eine kleine Einweihungsparty organisieren, um Ihre Nachbarinnen und Nachbarn kennenzulernen. Oft entspannt sich das Verhältnis, wenn man ein paar Worte gewechselt hat und sich etwas besser kennt.

2. Halten Sie bestehende Kontakte aufrecht

Beziehungen, die nicht gepflegt werden, schlafen irgendwann ein. Deshalb sollten Sie sich regelmäßig mit Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunden sowie Verwandten treffen, um soziale Kontakte zu pflegen. Grüßen Sie im Treppenhaus, treffen Sie sich zum Essen, gehen Sie zusammen einkaufen, ins Kino oder in den Park. Verschicken Sie Einladungen zu Ihrem Geburtstag oder einem Sonntagsbrunch, damit Sie einen Grund haben, sich zu treffen.

3. Reaktivieren Sie Kontakte und Freundschaften

Wenn Sie mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn, Ihnen zunächst völlig fremden Menschen, Kontakt knüpfen können, fällt es Ihnen auch leicht, sich wieder an alte Freundinnen und Freunde zu wenden, die Sie lange nicht mehr gesprochen oder gesehen haben. Rufen Sie sie doch mal an! Vielleicht haben Sie ja noch ihre Telefonnummer und können so alte Freundschaften wieder aufleben lassen. Wenn Sie alte Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn nicht mehr telefonisch erreichen können, versuchen Sie es über Facebook. Gerade wenn die Mobilität stark eingeschränkt ist, können soziale Medien eine gute Möglichkeit sein, alte Bekannte online zu treffen und sich über die Plattform auszutauschen – auch über viele Kilometer hinweg.

 

Nachbarinnen und Nachbarn kennenlernen: Tipps für eine offene Kommunikation

Wenn Sie eine Verabredung haben, nehmen Sie diese auf jeden Fall wahr und verschieben Sie sie nicht. Finden Sie Themen, die Sie und Ihr Gegenüber interessieren und brechen Sie das Eis. Sie können zum Beispiel über gemeinsame Vorlieben oder Hobbys sprechen. Finden Sie heraus, was Ihre Nachbarin oder Ihr Nachbar mag und gehen Sie offen mit Ihrer Erkrankung um. Ihrem Gegenüber fällt es dann leichter, die Auswirkungen der Krankheit zu verstehen. So können mögliche Spannungen von vornherein vermieden werden.

Wem die direkte Kommunikation nicht liegt, kann auch zunächst über  Online-Plattformen, wie Facebook, Instagram oder nebenan.de, mit seinem Gegenüber in Kontakt treten. Sich erst zu schreiben und dann zu treffen, kann für viele Betroffene zunächst die bessere Option sein.

 

Weitere Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen

Sie leben alleine oder mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn will es einfach nicht klappen? So kommen Sie auch unter Leute und erhalten die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen.

1. Besuchen Sie einen Kurs

Einen Kurs zu besuchen, ist eine weitere Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen. Das Angebot ist riesig – von Zeichen- und Töpferkursen bis hin zu Sprachkursen ist auch für Sie etwas dabei. Neben dem Erlernen neuer Dinge haben Kurse den großen Vorteil, dass Sie auch außerhalb der eigenen vier Wände unter Leute kommen und neue Kontakte knüpfen können. Schauen Sie in der Tageszeitung oder im Internet nach, was in Ihrer Stadt gerade los ist. Sie können sich auch ehrenamtlich engagieren oder einer Lungensportgruppe beitreten.

2. Nutzen Sie Online-Plattformen für neue Kontakte

Menschen mit COPD fällt es oft schwer, Kontakte zu knüpfen. Hier können nicht nur soziale Medien helfen. Es gibt auch spezielle Kontaktbörsen, Organisationen und Online-Portale wie TheraKey, COPD das Lungennetzwerk und die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland. Diese unterstützen Betroffene bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung und helfen ihnen, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Denn: Viele Betroffene fühlen sich nicht verstanden. Gleichzeitig wissen Angehörige und Bekannte oft nicht, wie sie mit der Krankheit umgehen sollen.

 

Nachbarinnen und Nachbarn kennenlernen kann von Vorteil bei COPD sein

Einsamkeit ist bei COPD keine Seltenheit, jedoch kann das Knüpfen neuer Kontakte oder das Auffrischen alter Freundschaften ein Weg aus der Krise sein. Das kann zum Beispiel durch Kurse, Reisen, Einladungen und ehrenamtliche Tätigkeiten geschehen. Auch Online-Plattformen sind eine gute Möglichkeit, Nachbarinnen und Nachbarn sowie Freundinnen und Freunde kennenzulernen.

 

Foto: Rido ©️ Adobe Stock