Alles Wichtige zur Sauerstofftherapie bei COPD
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) geht mit Symptomen wie Atemnot, Husten und verminderter Leistungsfähigkeit einher. Unter bestimmten Voraussetzungen kann daher eine Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) sinnvoll und notwendig sein.
Welche Ziele hat die Sauerstofftherapie?
Sauerstoff ist essenziell für das Leben und zu 21 % in der Umgebungsluft enthalten. Für eine regelrechte Funktion sind unsere Organe auf Sauerstoff angewiesen. Atmen Sie ein, gelangt der Sauerstoff über die Lunge in das Blut und von dort zu den Organen.
Die COPD-Erkrankung führt dazu, dass nicht ausreichend Sauerstoff im Blut ankommt. Folgen dieser Unterversorgung sind Beschwerden wie Luftnot, Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Die Sauerstofftherapie erhöht den Anteil des Sauerstoffs in der von Ihnen eingeatmeten Luft. Das wiederum erhöht die Menge an Sauerstoff, die in der Lunge ankommt und anschließend in Ihr Blut übertritt. So können Sie idealerweise Ihre Beschwerden lindern und Ihre Lebensqualität und Prognose verbessern.
Wann benötigen COPD-Patient*innen eine Sauerstofftherapie?
Die Sauerstofftherapie ist eine bewährte Therapiemöglichkeit für COPD-Patient*innen mit einem zu geringen Sauerstoffgehalt im Blut (Hypoxämie). Ob und in welchem Ausmaß eine Hypoxämie vorliegt, stellt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mittels einer sogenannten Blutgasanalyse fest. Dabei entnimmt das medizinische Fachpersonal Blut aus einer Arterie oder dem Ohrläppchen.
Wie läuft die Sauerstofftherapie ab?
Damit Sie von den Therapieerfolgen profitieren, sollten Sie den Sauerstoff täglich mindestens 15 Stunden verwenden. Die mit Sauerstoff angereicherte Luft erhalten Sie über eine sogenannte Nasenbrille. Dabei handelt es sich um einen dünnen Schlauch, den Sie auf der einen Seite am Sauerstoffgerät anschließen und auf der anderen Seite in die Nase einsetzen. Ein kleiner Steg verhindert ein zu tiefes Hineinrutschen des Schlauches.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sagt Ihnen, wie viel Sauerstoff (Flussrate) Sie benötigen. Dies kann variieren und wird ggf. im Verlauf durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin angepasst. Besonders bei körperlicher Aktivität kann eine höhere Flussrate notwendig sein.
Um den Therapieerfolg zu überprüfen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig. Darüber hinaus sollten Sie weitere Therapieelemente wie einen Rauchstopp und regelmäßige Impfungen berücksichtigen sowie Ihre verordneten Medikamente einnehmen.
Welche Geräte kommen bei der Sauerstofftherapie zum Einsatz?
Welches Gerät sich am besten eignet, entscheidet das medizinische Fachpersonal je nach den individuellen Anforderungen der Patient*innen. Für die LTOT stehen Ihnen folgende Systeme zur Verfügung:
Sauerstoffkonzentratoren (stationär und tragbar)
Sauerstoffkonzentratoren sind strombetrieben. Sie filtern den Sauerstoff aus der Umgebungsluft und reichern die Atemluft damit an. Der Vorteil der Geräte besteht darin, dass Sie diese nicht nachfüllen müssen. Ein Nachteil der stationären Konzentratoren ist jedoch die Abhängigkeit von einer Stromquelle. Abhilfe schaffen Geräte mit einem Akku. Da sie tragbar sind, eignen sie sich insbesondere für mobile Patient*innen.
Flüssigsauerstoffsysteme (stationär und tragbar)
Flüssigsauerstoffsysteme werden aus einem Tank gespeist, der Sauerstoff in stark gekühlter und damit flüssiger Form enthält. Vor dem Einatmen wird der Sauerstoff erwärmt und somit gasförmig. An einem großen Tank können Sie auch kleinere, leichte Behälter befüllen. Diese sind ideal für unterwegs, da sie tragbar sind und keinen Strom benötigen. Ein Nachteil der Systeme ist, dass Sie den Tank regelmäßig befüllen lassen müssen.
Tipps für den Therapieerfolg
Die Sauerstofftherapie sollten Sie stets unter ärztlicher Kontrolle durchführen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, den Erfolg Ihrer Therapie und Ihren persönlichen Nutzen zu maximieren.
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Setzen Sie sich klar definierte und erreichbare Ziele. Überprüfen Sie Ihre Erfolge regelmäßig. Hierbei hilft Ihnen unser Zieltagebuch.
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Schauen Sie sich zu Beginn des Tages ihre Tagesplanung an und legen Sie Zeiten fest, zu denen Sie den Sauerstoff verwenden. Das kann zum Beispiel während des Schlafens, während Ruhepausen oder während des Fernsehens sein. Achten Sie darauf, dass Sie auf mindestens 15 Stunden kommen.
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Verwenden Sie ein tragbares Sauerstoffgerät, wenn Sie sich freier bewegen wollen. So können Sie im Alltag auch weiterhin mobil bleiben.
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Bei Fragen zu Ihrer Therapie helfen Ihnen die Experten von VitalAire. Auf unserer Homepage finden Sie viele hilfreiche Erklärvideos zur Sauerstofftherapie und dem benötigten Equipment.
Verbessern Sie Ihre Prognose
Die Sauerstofftherapie bei COPD ist eine gute Möglichkeit, um die infolge von Sauerstoffmangel auftretenden Beschwerden zu mindern. So können Sie Ihre Lebensqualität erhöhen und sogar Ihre Prognose verbessern. Sie sollten jedoch auf die korrekte Anwendung achten und ärztliche Verordnungen befolgen, um die größtmöglichen Erfolge zu erzielen.