So wirken Umwelteinflüsse auf Ihre COPD

Januar 08, 2024
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

Umwelteinflüsse und Risikofaktoren bei COPD

Bestimmte Umwelteinflüsse und Schadstoffe können COPD verursachen oder die Lungenerkrankung verschlimmern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich schützen und vermeiden können, dass sich Ihre Beschwerden verschlimmern.

 

Was kann COPD auslösen?

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) entsteht in erster Linie durch eine dauerhafte Belastung der Lunge und der Atemwege. Hierzu gehören vor allem Schadstoffe, die beispielsweise beim Rauchen oder Passivrauchen eingeatmet werden. Je größer die Belastung ist, desto höher ist das Risiko, an COPD zu erkranken.

Auch kann die Ursache von COPD beruflich bedingt sein. So ist das Risiko für Menschen, die Chemikalien, Dämpfen, Gasen oder einer hohen Staubbelastung ausgesetzt sind, besonders groß. Derzeit gehen Forscher*innen zudem davon aus, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung auch durch Umwelteinflüsse und Luftverschmutzung verursacht werden kann.

Ähnlich wie beim Rauchen sollen die Schadstoffe in der Luft die natürliche Selbstreinigung der Bronchien stören, sodass Krankheitserreger sich schneller ausbreiten und Entzündungen verursachen können. Diese These ist allerdings derzeit umstritten und konnte durch Studien noch nicht belegt werden.

 

Einfluss von Umwelteinflüssen und Klima

Ob Umwelteinflüsse und Luftverschmutzung als Ursache für die Entstehung von COPD infrage kommen, ist derzeit noch unklar. Untersuchungen deuten allerdings darauf hin, dass sie die Krankheit verschlimmern können. So sind Patienten, die in Großstädten und Ballungsräumen leben, stärker belastet als Menschen, die beispielsweise auf dem Land leben.

Luftverschmutzung infolge von

  • Feinstaub,
  • Abgasen,
  • Ruß,
  • Pestiziden und
  • Giftstoffen (wie bspw. durch Müllverbrennung)

kann für COPD-Patient*innen eine große Belastung sein. Auch stellen schadstoffbelastete Innenräume einen großen Risikofaktor dar, beispielsweise durch

  • die Nutzung von Kaminen und Öfen,
  • Weichmacher wie Phtalate in Kunststoffen oder
  • synthetische Kunststoffe wie PVC oder Silikon.

Das Wetter zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren, die zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen können. Vielen Patient*innen machen vor allem das nasskalte Wetter  im Winter und die erhöhte Anzahl an Atemwegsinfekten zu schaffen.

Im Sommer können an COPD erkrankte Menschen gewöhnlich etwas besser durchatmen, da das warme und trockene Klima die Beschwerden verbessern kann. Steigen die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit im Sommer jedoch allzu stark an, ist das oft mit einer Verschlimmerung der Beschwerden verbunden. In der Regel macht sich dieses Phänomen in Innenstädten aufgrund der hohen Ozon- und Feinstaubbelastung stärker bemerkbar. Eine weitere Belastung können Pollen und verlängerte Pollenzeiten sein.

 

6 Tipps zur Vorbeugung von Exazerbationen bei COPD

Um Verschlimmerungen Ihrer Symptome (Exazerbationen) zu vermeiden und Ihre Lunge sowie Atemwege zu entlasten, können die folgenden Tipps helfen:

1. Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen

Eine gesunde Ernährung kann Ihre Krankheit positiv beeinflussen. Sie sollte aus frischen, unbehandelten, biologischen Lebensmitteln bestehen und essenzielle Nährstoffe wie Vitamin C, Kohlenhydrate und Proteine enthalten. Diese können zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit und sogar Ihrer Beschwerden beitragen. Meiden sollten Sie hingegen Fast Food, Fertigprodukte und zuckerhaltige Lebensmittel, die arm an Nährstoffen sind und überdies wenig Energie liefern.

2. Meiden Sie schadstoffbelastete Innenräumen

Viele Schadstoffe stehen auch in Innenräumen unter Verdacht, Lungenerkrankungen zu verschlimmern. Hierzu gehören vor allem Ruß und Feinstaub durch die Nutzung von Kaminen und Öfen sowie Gift- und Duftstoffe in Tapeten, Bodenbelägen, Möbeln und Kleidung. Informieren Sie sich vor dem Kauf über gefährliche Stoffe und lassen Sie sich ausgiebig beraten. Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, worauf Sie achten sollten.

3. Hören Sie mit dem Rauchen auf

Bei der Diagnose COPD sollten Sie das Rauchen unbedingt aufgeben, da dies zu einer Verschlimmerung der Beschwerden beiträgt und Ihre Lunge unnötig belastet. Auch sollten sie darauf achten, den Rauch nicht passiv einzuatmen.

4. Achten Sie auf ausreichend Bewegung

Sportliche Aktivität kann Ihre Beschwerden wie Husten oder Atemnot verbessern. Besonders vorteilhaft bei Erkrankungen der Lunge sind Sportarten, die die Sauerstoffzufuhr erhöhen. Spaziergänge, Nordic Walking und Wanderungen an der frischen Luft sind ebenso von Vorteil wie spezielle Lungensport-Kurse, die auf eine Verbesserung der Lungenfunktion abzielen. Auch einfache Mobilitäts- oder Dehnübungen können viel bewirken.

5. Verreisen Sie im Winter

Abgesehen von der steigenden Belastung infolge des Klimawandels, sind die Sommermonate hierzulande bei COPD allgemein von Vorteil. Statt einem Sommerurlaub sollten Sie daher über eine Reise zur Winterzeit nachdenken, um dem nasskalten Wetter zu entkommen. Mittelmeerreisen sind bei COPD-Patient*innen besonders beliebt. Eine Reise setzt allerdings eine umfangreiche Planung voraus, da Sie viele Dinge beachten müssen (Medikamente, Sauerstoffversorgung, Krankenversicherung, medizinische Versorgung vor Ort).

6. Denken Sie über einen Umzug aufs Land nach

In Großstädten staut sich die Hitze im Sommer besonders an, was bei COPD kontraproduktiv ist. Auch kann die Feinstaubbelastung ganzjährig sehr hoch sein. Für Patient*innen mit Lungenerkrankungen kann es deshalb von Vorteil sein, in ländlichen Gebieten zu wohnen.

 

Umwelteinflüsse können Risikofaktor bei COPD sein

Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass Feinstaub, Pestizide, Abgase sowie hohe Ozon- und CO2-Werte eine hohe Belastung bei Erkrankungen der Lunge darstellen. Selbst Innenräume mit einer hohen Schadstoffbelastung können einen Risikofaktor darstellen und Exazerbationen begünstigen.

Hinzu kommt die zunehmende Belastung durch Hitze und Feuchtigkeit im Sommer. Um Verschlimmerungen der Beschwerden wie Atemnot und Husten vorzubeugen und die Risikofaktoren zu minimieren, sollten Sie auf eine gesunde Lebensweise achten und schädliche Umwelteinflüsse, wenn möglich, meiden.

 

Foto: drubig-photo ©️ Adobe Stock