Tipps gegen Müdigkeit: So tanken Sie neue Energie

Juni 20, 2024
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

Tipps gegen Müdigkeit: mehr Energie bei COPD

Viele Patient*innen mit COPD klagen über andauernde Müdigkeit. Die Ursachen können dabei äußerst vielfältig sein. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tipps Sie mehr Energie tanken können und leistungsfähiger werden.

 

Welche Ursachen kann Müdigkeit haben?

Müdigkeit ist ein Hinweis, dass der Körper erschöpft ist. Eine der häufigsten Ursachen für Müdigkeit ist zu wenig Schlaf – häufig bedingt durch Ein- oder Durchschlafstörungen. Bei COPD können Schlafprobleme aufgrund des eingeschränkten Lungenvolumens und der veränderten Atmung auftreten. Halten die Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum an, kann das Ihre Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Chronische Erschöpfung, auch Fatigue genannt, tritt bei COPD-Patient*innen oftmals auch ohne vorherige Anstrengung auf. Die Gründe hierfür sind bisher nicht ausreichend erforscht. 

Auch kann Müdigkeit durch

  • eine ungesunde Ernährung (Fast Food, Fertigprodukte, zuckerhaltige Lebensmittel),
  • eine verringerte Zufuhr von essenziellen Nährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente),
  • Völlerei,
  • zu wenig Bewegung,
  • zu viel Bewegung (Überanstrengung) und
  • zu wenig frische Luft 

verursacht werden. Das Wetter kann ebenfalls für die Erschöpfung verantwortlich sein. So sind besonders heiße Tage mit einer hohen Luftfeuchtigkeit äußerst anstrengend für den Körper. Wer zudem zu wenig trinkt, riskiert schnell einen Leistungsabfall.

Ein weiterer Faktor, der Müdigkeit begünstigt, ist Stress. Stress lässt den Körper auf Hochtouren laufen und raubt viel Energie. Ein gestörter Schlaf, Konzentrationsstörungen und Antriebsschwäche lassen sich oft auf zu viel Stress im Alltag zurückführen.

Hält die Müdigkeit über einen kurzen Zeitraum an, ist dies noch kein Grund zur Sorge. Wenn Sie jedoch dauerhaft müde sind und keine Energie haben, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin suchen. Auch bestimmte Medikamente oder ein Mineralstoffmangel können beispielsweise eine Ursache für die fehlende Energie sein. Müdigkeit wird beispielsweise oft mit einem Vitamin-B- oder Eisenmangel in Verbindung gebracht.

 

6 Tipps gegen Müdigkeit

Müdigkeit lässt sich auf viele unterschiedliche Arten bekämpfen. Je nach Ursache der Erschöpfung erweisen sich manche Tipps hilfreicher als andere. Im Folgenden haben wir die sechs besten Tipps für Sie zusammengestellt:

1. Bewegen Sie sich

Eines der wirksamsten Mittel bei Müdigkeit ist Bewegung. Oft helfen schon einfache Mobilitätsübungen. Alternativ können Sie einen kurzen Spaziergang machen. Dieser trägt zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit bei. Eine weitere Option ist Gymnastik – am besten an der frischen Luft oder bei geöffnetem Fenster. Strecken und dehnen Sie sich zu allen Seiten. Schütteln Sie die Arme und Beine ordentlich durch. Wenn Sie fit sind, können Sie die Müdigkeit auch mit Kniebeugen vertreiben.

2. Lüften Sie die Zimmer durch

Wer viel Zeit in Innenräumen verbringt, sollte die Zimmer mindestens zweimal am Tag richtig durchlüften. Dadurch sorgen Sie nicht nur für frische Luft und mehr Sauerstoff, sondern minimieren zudem den Anteil an möglichen Krankheitserregern und Schadstoffen wie Feinstaub in der Luft.

3. Sorgen Sie für einen gesunden Schlaf

Verbessern Sie Ihren Schlaf, indem Sie jeden Abend möglichst um dieselbe Zeit ins Bett gehen. Der Körper gewöhnt sich daran, sodass Sie besser einschlafen können. Kommen Sie zur Ruhe vor dem Schlafengehen: Lesen Sie ein gutes Buch oder meditieren Sie. Alternativ können Sie ein entspannendes Bad nehmen. Kräutertees aus Kamille, Lavendel und Melisse können den Schlaf unterstützen. Lüften Sie das Schlafzimmer zudem gut durch.

Für einen gesunden Schlaf kann es förderlich sein, das Zimmer abzudunkeln und störende Lichtquellen wie das Handy oder den Fernseher auszuschalten. Das UV-Licht kann den Schlaf beeinflussen, weil es zu einer verstärkten Ausschüttung von Cortisol beiträgt. Das Stresshormon wird durch Licht aktiviert und hilft uns morgens, wach zu werden.

4. Halten Sie einen kurzen Mittagsschlaf

Bei beginnender Müdigkeit kann auch ein kurzes Nickerchen helfen. Aber: Ihr Mittagsschlaf sollte möglichst kurz sein und nicht länger als 30 Minuten dauern. Andernfalls kann er das Gegenteil bewirken und die Müdigkeit sogar verstärken. Ideal sind 15 bis 20 Minuten.

5. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge

Müdigkeit wird häufig durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr verursacht. Aus diesem Grund sollten Sie in der Regel täglich mindestens 1,5 Liter trinken – am besten in Form von ungesüßten Kräutertees und stillem Mineralwasser.

6. Vertreiben Sie die Müdigkeit mit kaltem Wasser

Kaltes Wasser ist ein wirkungsvolles Mittel gegen Müdigkeit. Lassen Sie es über Ihre Hände und Unterarme laufen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Oft hilft es auch, sich das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. Weitaus effektiver sind Wechselduschen. Brausen Sie sich nach dem Duschen mit kaltem Wasser ab. Doch Vorsicht: Gewöhnen Sie Ihren Körper möglichst langsam an das kalte Wasser – beginnend an den Füßen und Händen.

 

Wachmacher bei morgendlicher Müdigkeit

Wer morgens schwer aus dem Bett kommt, leidet unter Morgenmüdigkeit. Anstatt Kaffee oder andere Getränke mit Koffein zu trinken, die die Müdigkeit auf Dauer verstärken können, sollten Sie den Tag lieber mit einem großen Glas Wasser beginnen. Lüften Sie die Wohnung gleich morgens gründlich durch, um besser durchatmen zu können und wach zu werden. Etwas Gymnastik vor dem Frühstück bringt Ihren Kreislauf in Schwung.

Ihr Frühstück sollte nahrhaft sein und aus komplexen Kohlenhydraten (Vollkorn), gesunden Fetten und Proteinen bestehen. Haferflocken mit Nüssen, frischem Obst und Kokosraspeln als Topping schmecken nicht nur gut, sondern liefern überdies viel Energie.

 

Müdigkeit deutet oft auf Erschöpfung hin

Wer öfter müde ist, sollte hellhörig werden, da hinter dem Symptom eine chronische Erschöpfung stecken kann. Auch kann Müdigkeit durch Medikamente, Erkrankungen oder einen Nährstoffmangel hervorgerufen werden. Wechselduschen, gesundes Essen und eine ausreichende Trinkzufuhr gelten als effektive „Geheimwaffen“. In vielen Fällen lässt sich die Müdigkeit durch einfache Maßnahmen vertreiben. Andernfalls sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zurate ziehen.

 

Foto: Krakenimages.com ©️ Adobe Stock