Außerklinische Beatmung bezeichnet die vorübergehende oder dauerhafte Anwendung mechanischer Atemhilfen im eigenen Zuhause des Patienten oder in Pflegeeinrichtungen. Die Beatmung erfolgt nicht-invasiv über eine Atemmaske oder invasiv über einen Luftröhrenschnitt (Tracheostoma). Die Gabe zusätzlichen Sauerstoffs ist in den meisten Fällen nicht notwendig, in der Regel nutzen die Beatmungsgeräte die zur Verfügung stehende Raumluft. Notwendig wird die Außerklinische Beatmung aufgrund verschiedener Krankheiten, welche die selbstständige Atmung des Patienten beeinflussen. Die häufigste Ursache ist COPD, die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung.
Außerklinische Beatmung über moderne Beatmungsgeräte
Mit dem ersten Atemzug eines Neugeborenen entfaltet sich die Lunge. Von diesem Zeitpunkt an funktioniert die Atmung nahezu automatisch und unbewusst. Verschiedene Erkrankungen führen allerdings zu einem teilweisen oder kompletten Versagen der Atempumpe. In diesen Fällen wird eine künstliche Beatmung notwendig. Als eines der ersten klinischen Geräte zur künstlichen Beatmung konstruierte der US-amerikanische Ingenieur Philip Drinker um 1920 herum die "eiserne Lunge". Das Gerät besteht aus einem Hohlzylinder, welcher den Körper des Patienten bis zum Hals hin komplett umschließt. Am Hals schließt die "eiserne Lunge" luftdicht ab und erzeugt einen Unterdruck. Durch den Umgebungsdruck wird Luft durch Nase und Mund des Patienten gepresst.
Die "eiserne Lunge" rettete das Leben vieler an Kinderlähmung erkrankter Patienten. Allerdings sind die Geräte schwierig zu handhaben und sehr laut. Für die Außerklinische Beatmung kommen heute handliche und mobile Geräte zum Einsatz, die nur wenige Kilogramm wiegen und kaum hörbar arbeiten.
Invasive und nicht-invasive Außerklinische Beatmung
Bei der Außerklinischen Beatmung unterscheidet man nach nicht-invasiver und invasiver Beatmung. Die nicht-invasive Beatmung erfolgt über Atemmasken. Für die invasive Beatmung legt ein Chirurg einen dauerhaften Luftröhrenschnitt an, ein sogenanntes Tracheostoma. Die Beatmung erfolgt über eine in den Luftröhrenschnitt eingeführte Kanüle. Die invasive Beatmung kommt häufig bei langzeitbeatmeten Patienten zum Einsatz, bei denen neuromuskoläre Erkrankungen zum Versagen der Atempumpe führen, bei Querschnittslähmung oder auch bei chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen.
Zielsetzungen der Außerklinischen Beatmung
Die Außerklinische Beatmung hat zum Ziel, die Atemfunktion, den körperlichen Allgemeinzustand und damit die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Patienten müssen dafür ihr Zuhause oder die gewohnte Pflegeeinrichtung nicht verlassen und können ihr Leben oft mit wenigen Einschränkungen weiterführen.
Bei einer Vielzahl von Patienten reicht eine nur zeitweise durchgeführte Beatmung für wenige Stunden am Tag oder während der Nacht aus. Die intermittierende Beatmung mit modernen Beatmungsgeräten ermöglicht es Patienten, mobil zu bleiben und weiterhin am Leben teilzuhaben. Bei einem kompletten Ausfall der Atempumpe ist dagegen eine lebensrettende Beatmung über 24 Stunden am Tag erforderlich. Neben den entsprechenden Geräten erfordert dies auch die Betreuung durch kompetentes und geschultes Pflegepersonal.
VitalAire: Der kompetente Partner für die Außerklinische Beatmung
Als qualifizierter Medizinpriduktberater aus dem Bereichen Beatmungsmedizin und Schlaftherapie bieten wir kompetente Beratung zum Thema Außerklinischen Beatmung. Unsere geschulten Medizinproduktberater begleiten den Übergang vom Krankenhaus ins eigene Zuhause und weisen in den Umgang mit den Therapiegeräten und deren Zubehör ein. Bei Fragen hilft unser Fachpersonal gerne weiter.
Die Außerklinische Beatmung hilft Patienten dabei, im gewohnten Lebensumfeld zu bleiben und am Alltag teilhaben zu können. Bei Unklarheiten steht unser Kontaktformular zur Verfügung.